Geschichtliches

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Der Name "Tuenta" "Rivulus torrens Tuontina", der Name stammt offenbar vom Bach (aus der Zeit von 890, 963, 1051; Tuenta aus 1228), der unter der Wetterwand in der "Dientenalm" entspringt und als alte Grenzlinie zwischen Pinzgau und Pongau bemerkenswert ist.

Koch-Sternfeld leitet den Namen ab von Tu-Seite, und tynen = umschließen (keltisch); also Dienten, ein von allen Seiten des Gebirges umschlossener Ort. Noch im 16. Jahrhundert schrieb man durchaus "Tuenten".

Der Name "Dienten" wird erstmals 963 genannt, als das Gebiet vom "Erilipathusque Tuontina" an Erzbischof Friedrich den Ersten, Graf von Chiemgau, kam. Neben der Bezeichnung "Tuontina" für Dienten war auch der Name "Tunta" und "Tuenten" im Urbaren gebräuchlich. Die Namen sind wahrscheinlich keltischen Ursprungs.
Für den Bergbau waren die Schieferalpen schon immer von Bedeutung.

Besiedelung

Das Gebiet von Dienten war in der frühen Besiedelungszeit noch mehr abgeschlossen als Jahrhunderte später. Die bayrische Landnahme im Pinzgau zu Beginn des 6. Jahrhunderts erfolgte die Saalach aufwärts und betraf vorerst den Mittelpinzgau.

Ein zweiter Siedlungsbau ergab sich mit Beginn des 8. Jahrhunderts und umfasst die Zeit bis zum 11. Jahrhundert. Für das oberste Dientner Tal erfolgte die erste nennenswerte Landnahme durch bayrische Siedler in dieser Zeit. Dass das damals unwegsame Tal des Dientner Baches zwischen Sonnberg-Dienten und Schattberg-Dienten nicht in Frage kam, muss auch vom Weg über den Dientner Sattel gesagt werden. Es blieb nur noch der Weg von Hinterthal über den Filzensattel.

Selbstverständlich nahmen die bayrischen Siedler den für sie günstigsten Raum, doch trat in wirtschaftlicher Hinsicht die Landwirtschaft an Bedeutung hinter den Bergbau zurück. Somit war für viele die Landwirtschaft ein Nebenverdienst. Ein alter, diesbezüglicher Spruch zeigt das auch auf: "Deantn ist die Eisenstadt, auf deren Mauern 500 Küh grasen und kauern." Die Bevölkerungszunahme im 11. und 13. Jahrhundert leitet umfangreiche Rodungen in den Gebirgsgauen ein.

Auch heute noch wird das Landschaftsbild dadurch geprägt. Das trifft auch für dienten zu. Der erste Abschnitt der großen Rodungsperiode im 12. Jahrhundert ließ Höfe in 800 bis 1100 Meter Höhe entstehen, die "Schwaigen". Darunter sind ganzjährig bewirtschaftete Güter zu verstehen, für die der Grundherr einen Viehstand zur Verfügung stellte, gegen Verpflichtung jährlicher Naturalabgaben.

Den alten Urbaren ist zu entnehmen, dass es sich meist um 300 kleine Käselaibe handelte. Die Neugründung der Schwaigen fand mit dem 12. Jahrhundert ihr Ende. Es begann auf die Dauer des 13. bis zur ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts der zweite Abschnitt der großen Rodungen.

Die typischen Rodungsnamen aus dieser Zeit treten wir in Dienten selten an. Dagegen viele Hofnamen, die Verbindung mit Lehen, Gut und Egg bzw. Eck bezeichnen.

Die Klimaverschlechterung mit Ende des 16. Jahrhunderts erzwang teilweise die Aufgabe der hochgelegenen Höfe, sie wurden zu Almen für die Sommerzeit. Ein Beispiel dafür ist die Pureggalm oberhalb von Berg-Dienten.

Als ehemaliges Puregglehen war es in 1300 Metern Seehöhe der höchstgelegene Hof in den Salzburger Bergen. Es ist erfreulich, dass man nicht immer bei den Bergbauernhöfen von einer aus verschiedenen Gründen gegebenen Höhenflucht sprechen kann. So lebte bis 1910 Sepp Mitteregger auf Rohrmoos, 1262 Meter hoch, ober Mitteregg in Berg-Dienten. Als er nach Alm bei Saalfelden übersiedelte, wurde Rohrmoos als Alm zum Hof gegeben und blieb es bis 1972. Damit genug der Siedlungsgeschichte.

Wechselvolle Geschichte des Bergbaues

Die ersten Aufzeichnungen über den Bergbau stammen aus der Zeit um 1200. Einem Leopold von Neidegg wurden 1296 das Eisenerz und andere Güter abgesprochen. Er hatte sie vom Erzbischof zu Lehen, führte aber den Kauf ohne Rückfrage durch.

Nicht uninteressant ist die Begebenheit, dass 1417 Erzbischof Eberhard der Dritte anlässlich eines Jahrestages im Dom auch ein Gut "Tuenta supra solem apud ferinimeram" widmete; somit handelte es sich um ein Gut in Dienten, auf dem Hügel beim Eisenbergwerk.

Der gleiche Erzbischof erließ nach Rücksprache mit den Gewerken und Bergknappen im Jahr 1415 eine Betriebsordnung für Dienten.

1536 hat Erzbischof Matthäus Lang Richtlinien für die Führung des Blahwerkes erlassen. 1567 zerstörte ein Hochwasser die Hammer- und Blahhäuser im Ort. Längere Zeit konnte keine Verarbeitung der Erze vorgenommen werden.

Der Abbau von Eisenerz in der Dienten war unter Erzbischof Eberhard III. in den Jahren 1409 bis 1427 und wahrscheinlich schon lange vor ihm im Gang. Während seiner Regierung aber geriet die Eisenarbeit daselbst in ziemliche Unordnung. Er berief daher die Meister und gemeinen Arbeiter nach Salzburg und erteilte ihnen 1415 eine umständliche Ordnung, wie es "hinfüro mit Gewicht, Verlegung des Eisens, Plähzeit zu halten seye".

Die vorzüglichen Gewerken dahier waren im 15. und 16. Jahrhundert die Zächen, Schrufen, Schrayer und Ainckhas. Zeitweilig wurde das Dientner Eisen als rotbrüchig bemängelt, erhielt aber in den Werken zu Werfen und Ebenau in einem eigenen Arbeitsverfahren die Voraussetzungen, die es für die weitere Verwendung geeignet machte.

Später erfolgte die Umschmelzung des Roheisens im Kubolöfen. Damit wurde das Eisen aus Dienten verbessert und dank der großen Nachfrage auch bis nach Innsbruck und Vorarlberg geliefert. Die Bad Reichenhaller Salzpfannen erhielten 1576 ihr Pfannenblech aus Dienten.

Aus der später in Dienten angeschlossenen Eisengießerei wurden beispielsweise 1659 eiserne Häfen nach Kärnten geliefert. Die Protestantenausweisung durch Erzbischof Leopold, Freiherr von Firmian, im Jahre 1732, zwang auch Dientner Familien, die Heimat zu verlassen. Der Preußische König nahm sie auf und siedelte sie in Ostpreußen an, darunter auch den Wirtssohn in Dienten, Christoph Laubichler. Er hatte in Hinterthal das Faschinglehen besessen und kam nach Eitau in Ostpreußen. Dort brachte er sich mit Bauernarbeit und mit Gießen eiserner Häfen durch, was er von Dienten her kannte.

Nach der Säkularisierung des Erzbistums kam 1816 das Eisenwerk in den Besitz des österreichischen Staates, der die Aufgaben der längst vergangenen Gewerken übernahm. Obwohl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Roheisenerzeugung gesteigert werden konnte, wurde der Betrieb unrentabel.

Der Erzberg in der Steiermark lieferte gutes und billiges Eisen. Die Eisenpreise waren inzwischen gesunken und die Kohlenpreise gestiegen. Dazu mussten immer wieder die durch den Bach entstandenen Hochwasserschäden behoben werden.

1864 verfügte deshalb das österreichische Montanärar die Auflassung des Bergbaues mit den damit verbundenen Arbeitsstätten in Dienten. Die Arbeitslosigkeit hielt traurigen Einzug in die Gemeinde. Geringe Hilfe waren eine bescheidene Pension an alte Bergarbeiter und kleine Hilfsgelder in Krankheitsfällen. Dies wurde aus den Zinsen eines Fonds bestritten, der durch die Landesbruderlade gebildet wurde, in der die Gelder der Dientner und Rauriser sowie anderer Bruderladen zusammengefasst worden waren.

Einige Knappen und Hüttenarbeiter fanden beim Kupferbergbau in Mühlbach Arbeit und damit Brot, andere suchten sich in den österreichischen Landen eine neue Existenz. Die Zurückgebliebenen aber waren einzig und allein auf die Erträgnisse einer alpinen Landwirtschaft auf kleinen Höfen und auf Holznutzung angewiesen. Der Abbau von Schwefelkies im Schwarzenbachgraben südlich von Dienten wurde einige Jahre durchgeführt, bis man auch hier 1952 den Bergwerksbetrieb einstellte.

An verschiedenen Stellen treten in Dienten in den Schiefergesteinen Kalkzüge auf, in die Magnesitlagerstätten linsenförmig eingeschaltet sind. Jedoch wird derzeit an eine bergwerkliche Gewinnung nicht gedacht.

(Aus dem Dientner "Heimatbuch" von Franz Portenkirchner)